Die Brunnenbohrung
Im August 2021 ließ ich einen Brunnen in meinem Garten bohren, der der Gartenbewässerung dienen soll.
Die Brunnenbohrung ist ca. 13m tief und bis auf 10m Tiefe mit 3-Zoll/DN80 Brunnenrohr verrohrt.
Die Rohrstücke des Brunnenrohres sind miteinander verschraubt und das Rohr ist nach unten verschlossen, so dass eine Tauchpumpe nicht nach unten aus der Verrohrung rausrutschen kann.
Das Rohr enthält unten Schlitze, durch die das Grundwasser in das Rohr einsickern kann.
Der Spalt zwischen Rohr und Erdreich wurde mit Brunnenkies aufgefüllt.
Oben wurde das Rohr zunächst mit etwas Beton gesichert.
Der Brunnenkopf
Zunächst wurde das Brunnenrohr mit einem Brunnendeckel für 3 Zoll DN80 Brunnenrohr verschlossen. Solch einen Deckel erhält man beispielsweise bei Amazon.
Damit ist sichergestellt, dass kein Schmutz, Steinchen, Tiere etc. in das Brunnenrohr geraten.
Der Deckel enthält jeweils eine Durchführung für das 32mm-PE-Rohr, für das Stromkabel und für das Ablassseil.
Der Brunnen sollte nun jedoch so eingefasst werden, dass er vor äußeren Einflüssen und Beschädigung (z.B. beim Rasenmähen) geschützt ist und dass beim Ablassen und Aufholen der Pumpe kein Schmutz in den Brunnen fallen kann.
Daher wurde der Bereich in einem Rechteck mit ca. 1,20 m Kantenlänge um das Brunnenrohr von Hand ausgeschachtet.
Der Bagger steht auf dem Bild, weil Tiefbau ohne das richtige Werkzeug ist halt kacke 😉
Im nächsten Schritt wurde ein Schachtring aus dem Baustoffhandel auf Pflastersteinen ausgerichtet.
Anschließend wurde ein Fundament aus Gartenbaubeton (Baumarkt) unter und um den Schachtring gegossen und für ein paar Tage trocknen gelassen.
Da ich nicht wusste, wie fest das Brunnenrohr sitzt, wurde es mit einem Brett eingeklemmt und damit vor dem Herunterrutschen gesichert, bevor der provisorische Beton um das Brunnenrohr entfernt wurde.
Nun wurde der provisorische Beton um das Brunnenrohr entfernt und der Boden des Brunnenkopfes mit Beton ausgegossen und geglättet.
Ein paar Tage später konnte der zweite Schachtring aufgemauert werden.
Aus diesem wurde ein Spalt ausgesägt, in den später ein KG-Rohr eingemauert wird.
Durch das KG-Rohr werden die Wasserleitung und das Stromkabel geführt.
Nach und nach wurden noch einmal zwei Schachtringe und der Ring des Deckels aufgemauert.
Um die Pumpe im Brunnenkopf abklemmen zu können, wurde eine Abzweigdose montiert.
Das folgende Bild zeigt den fertiggestellten Brunnenkopf.
Der Brunnenkopf wurde später mit Boden angefüllt und hat nun das Erscheinungsbild eines großen Maulwurfshügels.
Als Pumpe wird eine „T.I.P. MSC 3/3 M Tiefbrunnenpumpe“ verwendet, die auf nicht ganz 10m abgesenkt wurde, damit sie nicht auf der Endkappe des Rohres steht, wo sich ggf. Sand, etc. absetzen könnte.
Die Pumpe wird verwendet mit einer „T.I.P Elektronischen Pumpensteuerung BRIO 2000M“.
Dieser Druckschalter schaltet die Pumpe ein, sobald eine Zapfstelle geöffnet wird und dadurch der Druck im System abfällt.
Außerdem beinhaltet die Pumpensteuerung einen Durchflusswächter.
Da ich das für die Verrohrung und Verschlauchung notwendige Material nicht benennen kann wie beispielsweise Elektroinstallationsmaterial wurde die folgende Skizze erstellt.
Im Fachmarkt (nicht Baumarkt!) konnte mir ein Mitarbeiter anhand dieser Skizze alle notwendigen Kupplungen, Flansche, etc. zusammenstellen, wobei der Plan noch leicht abgewandelt wurde.
Resultat
Es ließ sich eine Förderleistung von 1.800-2.400 l/h ermitteln.
Im sehr trockenen Jahr 2021 konnte man den Brunnen einige Zeit laufen lassen oder Angst zu haben, dass die Pumpe trocken läuft.
Juni 2023
Bereits im Frühjahr 2022 wurde die Zapfstelle montiert.
Dies soll hier nun auch noch dokumentiert werden.
Die Wasserleitung, Pumpensteuerung, etc. wurde bewusst nicht in die Garage verlegt,
um dort eine möglich Havarie zu vermeiden.
Zur Tiefbrunnenpumpe gehört ein „Steuergerät“, das diesen Namen eigentlich gar nicht verdient,
denn es enthält nur eine Lüsterklemmenreihe, einen Schalter, einen Überstromschutz sowie einen Kondensator.
Der Kondensator hat eine Kapazität von 25µF und dient wohl dazu die Phase für eine Motorwicklung zu verschieben, damit der Motor der Pumpe anläuft.
Die Pumpe ist mit einer vieradrigen Leitung an dem Steuergerät angeschlossen.
Die Pumpe ist mit dem „Steuergerät“ fest verbunden, so dass der elektrische Laie die Pumpe eigentlich nicht vom „Steuergerät“ trennen kann.
Es wurde ein Brett vorbereitet auf den ein Verteilerkasten geschraubt wurde.
Der Verteilerkasten stammt von einem Amateurfunkmast, den wir vor ein paar Jahren abgebaut haben und war schon mit einer Abdeckung aus Edelstahl versehen.
Die „T.I.P Elektronischen Pumpensteuerung BRIO 2000M“ wurde in den Verteilerkasten verbaut und passte mit den Flanschen gerade so hinein.
Rechts neben dem Verteilerkasten wurden zwei Kugelhähne auf dem Brett montiert.
In Abbildung 21 ist zu sehen, dass der Aufbau zunächst provisorisch betrieben und auf Dichtigkeit kontrolliert wurde.
Anschließend wurde noch eine Abzweigdose mit dem Überstromschutzschalter und der Kondensator auf einem Aluminiumblech (Abbildung 23) in den Verteilerkasten eingebaut.
Dann konnte das Brett oberhalb des Brunnenkopfes an die Seitenwand des Brennholzschuppens geschraubt werden.
In Abbildung 24 kann man erkennen, wie der elektrische Anschluss hergestellt wurde und dass die Wasserleitung von der Pumpe kommend angeschlossen wurde.
Der Brunnen lässt sich über einen Schalter mit Kontrollleuchte in der Werkstatt ein- und ausschalten. Hierdurch soll Sabotage verhindert werden.
Im Brunnenkopf wurde noch ein T-Stück mit Kugelhahn montiert.
Hierüber kann man die Wasserleitungen für den Winter entwässern.
Das Wasser aus der Zapfstelle kann über diesen Kugelhahn abfließen und die Wassersäule im Steigrohr kann in den Brunnen zurückfallen.
So wurde es auch im Winter 2022/2023 gemacht und es waren keine Schäden zu verzeichnen.
Quellen und Links:
[1] —