Die Dusche wird warm…
Eigentlich ein gutes Zeichen,
denn ich dusche gerne warm, allerdings ließ sich die Temperatur nicht mehr auf
kalt stellen und so langsam wurde es sogar mir zu warm.
Deshalb kommt jetzt hier ein Artikel, in dem es nicht um den Fluss von
Elektronen, sondern von Wasser geht.
Die Dokumentation
In der Wohnung fand sich
noch ein Ordner mit den Unterlagen der installierten Armaturen.
Es handelt sich um die Armatur „Eichelberg SCALA 701 330“.
In der Anleitung ist beschrieben, wie man das Thermoelement ausbaut.
Der Ausbau des Thermostats
Natürlich wird zuerst das Wasser abgestellt.
Wenn beides einzeln zugeführt wird, wird es einzeln abgesperrt.
Bei mir versorgt eine Kaltwasserleitung auch den Warmwasserspeicher, so dass es ausreichte, das Kaltwasser abzusperren.
Man schraube die Schraube aus dem Thermostatgriff und ziehe diesen ab.
Dann schraube man die Reguliermutter ab, die beim Drehen des Thermostatgriffs das Thermoelement steuert. Danach wird der Anschlagring, der dafür sorgt, dass man den Griff maximal <360° drehen kann, abgezogen.
Das Thermoelement kann anschließend mit einem Maulschlüssel, Rollgabelschlüssel, Engländer, etc. aus der Armatur herausgeschraubt werden.
Das Thermoelement
Die Reguliermutter (siehe Abbildung 5) wird durch den Thermostatgriff auf dem „Grobgewinde“ hin- und her geschraubt. In der Kappe der Reguliermutter befindet sich ein Stift, der je nach Einstellung des Thermostatgriffs auf die Stirnseite des Thermoelements einwirkt.
Auf dem Thermoelement ist das Markenzeichen von Grohe eingeprägt sowie die Typennummer 47.450.
Unter [1] und [2] ist die Funktion einer Thermostatmischarmatur erklärt und genau so funktioniert es hier auch. Quelle [2] beschreibt es für das vorliegende Ventil genauer. Das Warmwasser wird durch eine Kammer im hinteren Bereich der Armatur vom Warmwasseranschluss auf der linken Seite zum Thermostat auf der rechten Seite geleitet.
Am rechten Anschluss liegt das Kaltwasser an.
Abbildung 04 zeigt einen Blick in die Armatur nach dem Ausbau des Thermoelements.
Beim Blick auf die Armatur hat man also links das ausfließende, gemischte Wasser, dann den Zufluss des warmen Wassers und rechts den Zufluss des kalten Wasser.
Das Ventil arbeitet mit einem Dehnstoffelement, dass im ausfließenden Wasser positioniert ist (Abbildung 05, ganz links, leicht rötlich) und das Doppelsitzventil je nach Voreinstellung regelt.
Wird die Reguliermutter ganz nach rechts gedreht (kalt), öffnet sich im ausgebauten Zustand bei Raumtemperatur, ein 1 bis 2 mm großer Spalt (Abbildung 5). Es wird darüber Kaltwasser zugemischt. Warmwasser wird abgesperrt.
Umgekehrt wird Kaltwasser immer weiter geschlossen, je wärmer die Vorwahl für Warmwasser ist.
Die Erkenntnis
Beim ersten Ausbau wurde das
Thermoelement gereinigt und wieder eingebaut.
Danach war das Wasser nur noch kalt. Leider hatte ich versäumt, die Typennummer
zu notieren.
Also eine Woche kalt duschen.
Die Erkenntnis ist an dieser
Stelle Ratlosigkeit.
Eventuell ist einfach die Regelmimik „inne Wicken“ oder die Gummidichtung auf dem
Doppelsitzventil ist zu porös.
Dann habe ich es noch einmal
ausgebaut, um die Typennummer zu notieren und die Fotos zu machen. Der Ausbau
wäre eigentlich gar nicht unbedingt notwendig gewesen, da das Ablesen der
Typennummer ja schon nach dem Abbau des Thermostatgriffs und des Anschlagrings
möglich gewesen wäre. Es wurde bei Amazon ein Ersatz bestellt.
Da man nach einer Wartung die Armatur über die Aufsteckposition des
Thermostatgriffs auf die Reguliermutter justieren und dafür die Temperatur messen
soll, habe ich noch ein Thermometer mitbestellt, dass man zwischen Armatur und
Duschschlauch einbauen kann.
Nach dem Wiedereinbau und nachdem die Bestellung schon ausgelöst war, funktionierte das Thermostat erstaunlicherweise wieder erstaunlich gut. Noch mehr Ratlosigkeit an dieser Stelle.
Dennoch werde ich es tauschen, nachdem das neue Thermoelement eingetroffen ist,
denn der nächste Ausfall wird nur eine Frage der Zeit sein.
Das neue Thermoelement
Das neue Thermoelement war schnell eingebaut und funktionierte auf Anhieb zuverlässig.
Das Thermometer
Einen Tag später kam das Thermometer „ABUS Duschthermometer PIA JC8740“,
das eigentlich wohl gedacht ist, damit man das Baby nicht zu heiß duscht.
Eigentlich soll man es wohl zwischen den Duschschlauch und den Duschkopf schrauben, dann wird der Duschkopf aber zu einem ganz schönen Aparello.
Deshalb habe ich es zwischen Armatur und Duschschlauch eingebaut.
Das Gehäuse des Thermometers lässt sich unterhalb der Überwurfmutter verdrehen.
In der Überwurfmutter lag noch eine Dichtung zu viel. Die Überwurfmutter muss allerdings so feste angepölt werden, dass man schon Angst um die Überwurfmutter selbst haben musste,
sonst spritzt das Wasser zwischen Überwurfmutter und Thermometer raus.
Die Qualität des Thermometers ist für den Hersteller ein Armutszeugnis.
Dank des Thermometers ließ sich mit der Reguliermutter der Armatur die Temperatur nun auf 38°C einstellen und der Thermostatgriff korrekt aufstecken.
Das Thermometer schlägt ab 41°C optisch und akustisch Alarm.
Wenn mir das auf den Keks geht, fliegt es wieder raus.
Nachtrag zum Thermometer
Die Anzeige erlischt nach einiger Zeit und aktiviert sich durch Bewegung, allerdings durch Eigenbewegung des Thermometers. Das heißt, dass man das Thermometer nicht an die Armatur schrauben kann, weil man es dann nicht wieder aktiviert bekommt. Also habe ich es doch noch mal an den Duschkopf umgebaut.
Quellen und Links:
[1] Wikipedia – Thermostatmischarmatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Mischbatterie#Thermostatmischarmatur
[2] SBZ Monteuer – Erklär mal: Thermostat-Armatur
https://www.sbz-monteur.de/2011/09/23/erklar-mal-thermostat-armatur/