Während der Bauphase hatte ich den Elektriker zunächst konventionelle Türklingeln einbauen lassen, damit zum Einzug eine funktionierende Hausrufanlage vorhanden war.
Mittelfristig bestand der Wunsch nach einer Türsprechanlage mit Türöffner,
insbesondere auch für die Mietwohnung im Dachgeschoss.
Der Türöffner wurde bereits mit der Haustür mitbestellt und in der Bauphase verdrahtet.
Für die Außen- und die Innenstationen wurden ebenfalls bereits in der Bauphase Fernmeldeleitungen J-Y(ST)Y 4 x 2 x 0,6 verlegt.
Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich mich bereits mit der ungefähren Montagehöhe der Außen- und Innenstationen beschäftigt, nicht jedoch mit der Leitungsführung.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass eine linienförmige Verlegung mehr Sinn gemacht hätte,
als die sternförmige, die ich gewählt habe. Dies war jedoch auch dem Umstand geschuldet, dass ich an bestimmten Stellen ungern durch die Betondecke bohren wollte, in der bereits einige Zuleitungen zu Zimmern sowie Leitungen zu Leuchten lagen.
Ggf. hätte auch eine Türsprechanlage ohne Video gereicht, aber wenn man schon nicht wenig Geld ausgibt, macht es vielleicht Sinn das direkt mit zu berücksichtigen.
Wenn man sich nun mit den Produkten der verschiedenen Hersteller auseinandersetzt, schlackern einem schnell die Ohren in Anbetracht der Preise.
Ich hatte mal bei einer Nachbarin eine Video-Türsprechanlage von m-e aus dem unteren Preissegment installiert, die mich jedoch hinsichtlich des Designs, der Verarbeitung der Komponenten und des erhältlichen Zubehörs nicht überzeugte.
Siedle und Gira sprachen mich vom Design sehr an, aber die Preise sind unvernünftig.
Gedanklich war ich aufgrund des Zubehörs und der weiten Verbreitung bei Ritto angelangt, bis ich durch Zufall in einem Internetforum einen Hinweis auf TCS [1] fand.
Bei TCS hat mich das Design, das Zubehör, die Skalierbarkeit und letztendlich auch der Preis überzeugt.
Ich wollte ungern den neuen Klinker für eine Unterputzstation einschneiden,
somit habe ich mich für ein Set mit Aufputz-Außenstation (Serie AVC) und drei Innenstationen (TASTA Video, ebenfalls Aufputz) entschieden: PVC1331-0010.
Darin enthalten ist außerdem das Steuergerät VBVS05-SG/02.
Wichtig war mir, dass die Ansteuerung des Türöffners vom innenliegenden Steuergerät und nicht von der Außenstation aus erfolgt.
Vor der Installation ist die Lektüre des Systemhandbuchs zu empfehlen [2].
Die Aufputz-Außenstation konnte einfach angedübelt werden.
Mit den Potis oben links im folgenden Bild wird die Mikrofon- und Lautsprecherlautstärke der Außenstation eingestellt.
Die Innenstation besteht aus einer Grundplatte, die auf die Wand geschraubt wird und auf der die Leitungen angeklemmt werden. Die eigentliche Innenstation wird dann darauf eingerastet.
Wirklich praktisch ist, dass die Grundplatte auf eine Standard-Schalterdose geschraubt werden kann.
Die Leitungen laufen in dem großen Netzwerkschrank auf und sind dort auf einem LSA-Rangierfeld abgreifbar.
Daher wurden die Steuergeräte in einem 19“-Einschub eingebaut, der seinen Platz in dem Netzwerkschrank fand.
Vorne in dem Einschubgehäuse befindet sich eine LED, die anzeigt, dass die 230V anliegen.
Auf der Rückseite des Einschubs habe ich 8-polige Westernbuchsen für den Anschluss der Außen- und von bis zu 4 Innenstationen verbaut.
Dort befinden sich außerdem noch eine 9-polige SUB-D-Buchse auf der einige Schaltsignale liegen, ein vorbereiteter LAN-Anschluss und ein Kaltgerätestecker für den Netzanschluss.
Auf der 9-poligen SUB-D-Buchse liegen z.B. Schaltsignale für den Türöffner, für eine externe Klingel, sowie für das Treppenhauslicht, welches sich von den Innenstationen schalten lässt.
Der LAN-Anschluss ist die Vorbereitung für ein IP-Audio-Video-Gateway BASIC 2.0 (FBI6123-0400), welches zunächst nicht verbaut wurde.
Wie schon oben erwähnt ist die sternförmige Leitungsführung des Busses suboptimal,
da die Videoleitungen der Stichleitungen zur Vermeidung von Reflexionen an den BUS-Teilnehmern mit einem Abschlusswiderstand abgeschlossen werden müssen.
Die Abschlusswiderstände entsprechen dem Wellenwiderstand, sind schon in den Teilnehmern vorhanden und können mit Jumpern aktiviert werden.
Der sternförmige Aufbau setzte damit aber auch einen Videoverteiler FVY1400-0400 voraus,
den ich aber neuwertig günstig bei ebay erstehen konnte.
Im Systemhandbuch [2] ist im Kapitel „Anschluss Tischzubehör“ eine Belegung der Busleitungen auf 8-poligen Westernsteckern beschrieben. Diese Zuordnung habe ich für die Buchsen am Einschub übernommen.
Des Weiteren ist noch ein „Kombi-Gerät mit Binärein-/ausgang“ (BRE2-SG) verbaut,
um eine externe Türklingel zu schalten.
Abbildung 08 zeigt den Einbau der Komponenten in den Einschub.
In Abbildung 09 ist der Verdrahtungsplan des Einschubs zu finden und Abbildung 10 verdeutlicht die externe Beschaltung.
Nachtrag 01.11.2024
An die SUB-D-Buchse wurde ein Shelly Plus Uni angeschlossen.
Dieser wird über P und M/b mit 24V Gleichspannung versorgt.
Das TCS BRE2-SG schaltet über COM und NO für ca. 2s den Eingang „IN 1“ (Pin 9) des Shellys gegen GND (Pin7) des Shellys, wenn es im Erdgeschoss an der Tür klingelt.
Die Abbildung 10 wurde entsprechend aktualisiert.
Dieses Signal wird vom Hausautomatisierungsserver „Homeassistant“ genutzt, um einen Gong in der Werkstatt zu betätigen und eine Nachricht aufs Smartphone zu senden.
Quellen und Links:
[1] TCS
https://www.tcsag.de/
[2] TCS – Systemhandbuch
https://www.tcsag.de/fileadmin/user_upload/TCS_DE/Metanavigation/Downloads/Publikationen/TCS_Systemhandbuch.pdf